Wie sicher ist mein Leben?
Vor ein paar Tagen habe ich einen Artikel über den Berner Schlossherrn gelesen, der sich sein Schloss als Überlebensinsel eingerichtet hat. Dieser Mann hortet 100’000 Liter Heizöl, hat ein Kohlebrikett-Lager, eine Solar- und eine Warmwasseranlage, einen beachtlichen Lebensmittelvorrat und eine eigene Tankstelle. Sogar Bleiplatten hat er montieren lassen, die bei radioaktivem Niederschlag vor die Fenster kommen. Nicht zuletzt besitzt er eine Melkmaschine, um den Bauern in der Nachbarschaft auszuhelfen, falls sie ihre Kühe bei einem Blackout nicht mehr melken können.
Gedanklich setzte ich mich immer wieder mit diesem Artikel auseinander. Was hat diesen heute 80-jährigen Mann dazu bewogen, sein Zuhause so unglaublich «sicher» zu machen und sich damit vor allen möglichen Bedrohungen zu schützen? Und was, wenn sein Leben eines Tages vorbei sein wird? Was nützen ihm dann seine zeitlich begrenzten und vergänglichen Sicherheiten?
Ich glaube nicht, dass es falsch ist, mir ein gewisses Mass an Notvorräten anzulegen, um gerüstet zu sein für Zeiten der Knappheit. Aber bedenklich wird es, wenn ich es mit der falschen Motivation tue; wenn mir diese materiellen Dinge eine scheinbare Sicherheit vorgaukeln. Ich musste mir eingestehen, dass ich mit meiner Schweizer Prägung manchmal dazu neige, mich auf mein eigenes Geld, meine Ausbildung, meine Versicherungen, meine Vorräte, den Schweizer Staat, etc. zu verlassen.
Aber Gott verurteilt es, wenn ich meine Sicherheit in anderen Menschen oder in Materiellem suche und nicht in IHM. Besonders eindrücklich finde ich die Stelle in Jesaja 31,1, wo es heisst: «Wehe denen, die nach Ägypten hinabziehen, um Hilfe zu suchen, und sich auf Pferde verlassen und auf Streitwagen vertrauen, weil es so viele sind, und auf Reiter, weil sie sehr stark sind, aber auf den Heiligen Israels nicht schauen und den Herrn nicht suchen!»
In der Bibel wird das Vertrauen auf Gott durchwegs belohnt. Das hat auch Petrus erlebt, als er als Fischer eine ganze Nacht durcharbeitete und keinen einzigen Fisch fing. Am nächsten Tag wurde er von Jesus aufgefordert, auf den See hinauszufahren und die Netze erneut auszuwerfen. Petrus antwortete ihm (Lukas 5,5b): «…aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen!» Petrus verliess sich nicht auf seinen Verstand und auf sein Fachwissen, das ihm gesagt hätte, dass die Fische nur nachts an der Wasseroberfläche schwimmen. Nein, Petrus verliess sich auf die Worte von Jesus und wurde mit einer so grossen Menge an Fischen beschenkt, dass sogar die Netze zu reissen begannen.
In der Bibel gibt es unzählig viele Verse, die uns ermutigen, unser Vertrauen ganz auf Gott zu setzen. Interessant finde ich die Begriffe, die im Wort Gottes diese Sicherheit beschreiben: Der Herr ist mein Schirm (Psalm 91), meine Zuversicht und meine Burg (Psalm 91), eine Feste (Nahum 1,7), ein starker Turm (Sprüche 18,10), mein Fels und meine Hilfe (Psalm 62,3), mein Schutz (Psalm 9,10), mein Licht und mein Heil (Psalm 27,1), die Kraft meines Lebens (Psalm 27,1), …
Egal was passiert: Wenn ich auf den HERRN vertraue, ist mein Leben sicher. Bei IHM allein gibt es wahre Sicherheit; nicht nur in diesem Leben, sondern darüber hinaus, bis in alle Ewigkeit.